Studie Musikwirtschaftsstandort Hamburg 2025
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Einleitung
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Einleitung
Aufbauend auf der Musikwirtschaftsstudie von 2023, die Hamburg bereits als deutsche Musiktourismushauptstadt auswies, zeigt die neue Imagestudie nun die Grundlage dieses Erfolgs: Musik ist ein erwiesener Standortfaktor für die Hansestadt.
Die Image-Studie wurde von Hamburg Music und der Handelskammer Hamburg in Auftrag gegeben. Sie wurde durch die Hamburger Behörde für Kultur und Medien mitfinanziert und vom Hamburger Marktforschungsinstitut Research for Future durchgeführt.
Die Studie beleuchtet die Wahrnehmung der Musikstadt bei den Hamburger*innen sowie nationalen und internationalen Gäst*innen und analysiert den positiven Einfluss des Musikangebots auf die Lebensqualität in der Stadt, die entscheidende Rolle im Wettbewerb um Fachkräfte und die große Anziehungskraft für den Tourismus.
Im Folgenden finden sich die wichtigsten Aussagen der Studie. Die Kernergebnisse sowie die gesamte Studie gibt es hier zum Download:
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Image
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Die Hamburger*innen fühlen sich ihrer Musikszene stark verbunden. Eine breite Mehrheit von 75 % schätzt es, in einer von Musik geprägten Stadt zu leben. Beim Thema Identität fällt das Bild nuancierter aus: 63 % betrachten Musik als fundamentalen Bestandteil der städtischen Identität, bei den Unter‑35‑Jährigen nimmt der Anteil mit 54 % jedoch leicht ab.
Das Musikangebot ist ein entscheidender Faktor für die Lebensqualität und die Attraktivität Hamburgs. 71 % der Einwohner*innen bestätigen den direkten positiven Einfluss auf ihre persönliche Lebensqualität. Darüber hinaus sehen 74 % in der Musikwirtschaft und ihrem vielfältigen Angebot einen wichtigen Beitrag zur generellen Anziehungskraft der Stadt, was die Bedeutung der Branche weit über die reine Nutzung als Kultur- und Freizeitangebot hinaushebt.
Innerhalb des vielfältigen Kulturangebots der Hansestadt nimmt die Musik eine herausragende Stellung ein. Für mehr als die Hälfte aller Hamburger*innen (54 %) hat das musikalische Angebot im Vergleich mit anderen kulturellen Sparten eine besondere Bedeutung. Drei Viertel der Bewohner*innen sind sich einig: Die Musik steigert die Lebensqualität, prägt das Image und macht die Stadt insgesamt attraktiver.
Das Musikangebot ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität Hamburgs im Wettbewerb um Talente. Insbesondere für leitende Angestellte hat Musik eine überdurchschnittlich hohe persönliche Bedeutung (91 %), und diese Gruppe freut sich besonders (83 %), in einer von Musik geprägten Stadt zu leben.
Die positive Wahrnehmung Hamburgs als Musikstadt bestätigt sich auch bei den Gäst*innen eindrucksvoll und schafft eine tiefe emotionale Bindung. Eine überragende Mehrheit der Inlandstourist*innen (84 %) bewertet das musikalische Angebot als attraktiv. Bei internationalen Besucher*innen ist die Zustimmung ebenfalls hoch, geht mit 56% im Vergleich zum Inland aber deutlich zurück. Diese Strahlkraft geht über einen reinen Besuchsanreiz hinaus: Für 62 % der deutschen und 54 % der ausländischen Gäst*innen vertieft die Musikbranche die persönliche Bindung zur Stadt.
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Tourismus
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International zeigt sich noch großes Potenzial, um mit den nationalen Werten aufzuschließen: Zwar schätzen noch immer über die Hälfte der auswärtigen Gäste das vielfältige Hamburger Musikangebot – Hamburg liegt damit jedoch nur noch auf Rang 2 der deutschen Metropolen. Diese starke Positionierung unterstreicht die wachsende Strahlkraft der Musikbranche als entscheidender Treiber für den nationalen und – noch ausbaufähig – internationalen Tourismus.
Die Musik ist für Hamburg-Besucher*innen weit mehr als nur ein Programmpunkt – sie ist der entscheidende Grund für die Reise. Für 62 % der Gäst*innen aus dem In- und Ausland sind Konzerte, Musicals oder Festivals der ausschlaggebende Anlass für ihren Besuch. Besonders in der strategisch wichtigen jungen Zielgruppe ist die Musik der mit Abstand stärkste Treiber: Bei den unter 35-Jährigen steigt dieser Wert auf beeindruckende 77 %. Damit ist die Musikbranche nicht nur ein zentraler Wirtschaftsfaktor, sondern auch der Schlüssel zur emotionalen Bindung zukünftiger Generationen an die Stadt.
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Handlungsfelder
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Handlungsfelder
Die neue Studie bestätigt: Hamburgs vielfältiges und hochwertiges Musikangebot ist ein zentraler Faktor für das positive Image und die hohe Lebensqualität der Stadt. Musik ist weit mehr als ein kulturelles Aushängeschild – sie wirkt als entscheidender Standortfaktor, insbesondere im Wettbewerb um Fachkräfte und Tourist*innen. Schon die Studie von 2023 machte deutlich, dass Hamburg die deutsche Hauptstadt des Musiktourismus ist. Die aktuelle Untersuchung zeigt nun: Keiner anderen deutschen Großstadt wird ein so starkes Musikprofil zugeschrieben wie Hamburg. Zugleich wird sichtbar, wo die Stadt ansetzen kann – etwa in der internationalen Vermarktung ihres Musikimages und in der Ansprache jüngerer Zielgruppen. Angebotsseitig sind neue Formate, kreative Szenen sowie daraus entstehende Geschichten entscheidend für die nachhaltige Weiterentwicklung der Hanse- und Musikstadt Hamburg.
Um die Spitzenposition Hamburgs zu sichern und auszubauen, müssen wir zweigleisig fahren: Einerseits gilt es, die bestehende, diverse Infrastruktur – von Festivals über Clubs bis zu den großen Bühnen – konsequent zu schützen und die Programmmacher*innen zu unterstützen. Andererseits müssen wir aktiv neue, innovative Formate und Orte fördern, die einzigartig für Hamburg sind. Insbesondere popkulturelle Angebote, die junge und internationale Zielgruppen ansprechen, benötigen gezielte Unterstützung und unbürokratische Rahmenbedingungen, um sich zu reichweitenstarken Aushängeschildern der Musikstadt entwickeln zu können.
Um das volle Potenzial der Musikstadt auszuschöpfen, muss das Marketing strategischer werden. Die Kommunikation muss gezielter auf jüngere, musikinteressierte Menschen ausgerichtet werden, die, wie die Studie zeigt, den Kern der musikmotivierten Reisenden bilden. Gleichzeitig liegt im Auslandstourismus eine große Chance. Hier gilt es, die Vermarktung deutlich zu internationalisieren und Hamburgs Profil als führende europäische Musikmetropole gezielt weiter zu schärfen, um im Wettbewerb mit anderen Städten wie Barcelona, Amsterdam und Berlin nachhaltig zu punkten.
Der Erfolg der Musikstadt ist eine Gemeinschaftsleistung. Um ihn langfristig zu sichern, müssen die Rahmenbedingungen für die gesamte Branche stimmen. Das bedeutet, bestehende Musikunternehmen durch ein attraktives Umfeld am Standort zu halten und gleichzeitig die Ansiedlung neuer Firmen und Gründer*innen zu erleichtern. Da Musiktourismus und Standortattraktivität Querschnittsthemen sind, ist zudem die Intensivierung des Austauschs entscheidend. Wir müssen die Gespräche zwischen allen relevanten Stakeholdern – von Behörden über Tourismusorganisationen bis zur Wirtschafts- und Gastronomievertretung – koordiniert und strukturiert vorantreiben, um Strategien abzustimmen und Synergien optimal zu nutzen.